Die Beweglichkeit des Beckens

Oft steht das Becken des Menschen nicht symmetrisch. Dies ist an sich normal, da kein Mensch symmetrisch ist, genauso wie ein Pferd sich immer mit seiner natürlichen Schiefe bewegt. Ist das Becken aber z.B. im Bereich Darmbein-Kreuzbein-Gelenk (Ilio-Sacral-Gelenk, Übergang zwischen Wirbelsäule und Becken) in Relation zu fest und sogar vielleicht noch schmerzhaft, kann die Bewegung, die durch den Pferderücken entsteht, in diesem Bereich durch das Becken und den Oberkörper des Reiters nicht harmonisch weitergeleitet, gedämpft und ausgeglichen werden. Feine Hilfen durch den Reiter für das Pferd werden erschwert.

Dysfunktionen im Bereich der Brustwirbelsäule

Eine Dysfunktion im Bereich der Wirbelsäule bedeutet, dass der Mensch sich in diesem Segment der Wirbelsäule (bestehend aus zwei Wirbeln mit entsprechenden Gelenken) in bestimmten Bewegungsrichtungen besser und in anderen Richtungen schlechter bewegen kann.

Beispielsweise sind die Seitneigung und Rotation nach rechts gut möglich und Rotation und Seitneigung nach links eingeschränkt. Das bedeutet für den Reiter, dass er durch den fortlaufenden Einfluss der Dysfunktion das Pferd weniger symmetrisch belastet, was wiederum eine feine Hilfengebung für das Pferd erschwert.

Zwerchfell

Das Zwerchfell ist der größte Atemmuskel. Liegt eine Dysfunktion im Bereich des Zwerchfells vor, kann der Atem nicht gut fließen und die Öffnung des Brustkorbs findet verringert statt.

Bei der Einatmung bewegt sich das Zwerchfell nach unten, bei der Ausatmung nach oben. Gleichzeitig bewegen sich die Organe im Bauchraum sowie alle Gelenke im Bereich des Brustkorbs. Ohne freie Schulterbeweglichkeit können keine feinen Hilfen mit den Händen gegeben werden. Die Schulterbeweglichkeit ist auch abhängig von der Beweglichkeit der Gelenke im Brustkorb. Weiterhin findet über die Atmung eine Regulation des vegetativen Nervensystems statt. Sie hat somit auch Einfluss auf Stressreaktionen.

Innere Organe

Die Organe sind durch Bänder und Faszien miteinander und teilweise auch mit der Wirbelsäule verbunden, sodass Dysfunktionen in diesen Bereichen Blockierungen der Wirbelsäule verursachen können.

Traumata/Stress

Muskeln und anderes Gewebe können nach Traumata (ob emotional oder mechanisch nach einem Sturz) eine erhöhte Spannung aufweisen. Im Rahmen einer osteopathischen Behandlung lassen sich Stressreaktionen des Körpers reduzieren. Dies geschieht durch Einflussnahme z.B. auf das Vegetativum oder auch auf die jeweiligen Muskeln, die eine Dysfunktion entwickelt haben.

Tiere nehmen Stressreaktionen von Menschen deutlich wahr und reagieren darauf.

Dies sind nur Beispiele, auch Dysfunktionen in anderen Bereichen des Körpers können das harmonische Miteinander zwischen Reiter und Pferd beeinflussen. Das Ziel ist, dass Dysfunktionen des Reiters gelöst werden, so dass der negative Einfluss dieser weitestgehend gering gehalten werden kann.
Die Osteopathie soll dem Reiter dabei helfen, seinen Körper harmonischer zu bewegen sowie emotional entspannter agieren zu können. Dies wirkt sich positiv auf die Beziehung zum Pferd aus.